Wanderurlaub mit Kinder – Wandern kindgerecht und abwechslungsreich gestalten
Das Wandern ist des Müllers Lust, lässt sich mit dem Dichter Joseph von Eichendorff sagen, aber nicht unbedingt auch der Kinder Glück. Wandern mit Kindern kann Spaß machen oder zur Qual werden. Also ist etwas Vorsicht geboten. Weil Wandern um des Wandern willens Kinder im Gegensatz zu Erwachsenen überhaupt nicht überzeugt, muss kräftig und farbig Überzeugungsarbeit geleistet werden.
Das ist so schwer in der Regel aber nicht. Kinder unternehmen gerne etwas mit ihren Eltern, das ist ein wichtiger Anknüpfungspunkt. Klettern und Hindernisse überwinden liegt ihnen auch. So lassen sich die Berge schmackhaft machen. Kids, die „Heidi“ als Buch oder Film kennen, sind den Almwiesen besonders zugetan.
Maß bewahren beim wandern mit Kids
Wichtig ist es, beim Wandern mit Kids das richtige Maß zu wahren. Kinderbeine sind schließlich deutlich kürzer als Erwachsenenbeine, das sollten die Großen nicht vergessen. Gipfelstürmerei ist hier nicht angesagt, viele Pausen und Unterbrechungen gehören mit in den Zeitplan. Realistisch zu kalkulieren ist auch der Rückweg – er kommt Kindern in der Regel mindestens doppelt so lang vor.
Geschichten und Schatzsuche beim Wanderausflug
Für Naturschönheiten haben Kinder in der Regel noch keinen Sinn. Es braucht also Handfesteres, um ihr Interesse zu wecken oder wach zu halten. Gemeinsames Liedersingen vertreibt die Zeit, eine „Schatzsuche“ nach besonderen Steinen lockert auf und mit einem geschnitzten Stock wandert es sich gleich doppelt so gut. Und Eltern, die in der Pause Geschichten erzählen, haben sehr dankbare Zuhörer. Weil jede Region ihre eigenen Sagen hat, lässt sich aus diesem Fundus herrlich schöpfen Dafür steht der Rübezahl im Riesengebirge Pate. Mit entsprechenden Büchern warten die örtlichen Buchhandlungen auf.
Abenteuerurlaub für Kinder: Bauernhof und Heuhotel
Für erste Wanderungen mit Kids in den Bergen bieten sich die deutschen Mittelgebirge an. Ob Riesengebirge, Fichtelgebirge oder der Harz – der Reiz liegt nicht allein auf Schusters Rappen. Der Wanderurlaub lässt sich prima mit einem Urlaub auf dem Bauernhof verbinden. Abenteuerlich ist auch die Übernachtung in einem „Heuhotel“ mit Bullerbü-Romantik, die auch noch Erwachsene in ihren Bann zieht. Schwimmbäder am Weg, Abenteuerspielplätze oder Bäche, in denen sich Staumauern bauen lassen, lockern zusätzlich auf.
Nationalpark Besuche und Wattwanderungen
Es müssen aber nicht immer die Berge sein. Auch die Lüneburger Heide lädt zum Wandern ein, mit großen Findlingen an den Wegen und Schafen, hier Heidschnucken genannt, die die Schäfer durch die weite Landschaft geleiten. Ein ideales Ziel sind auch Wanderungen durch einen der Nationalparks – Führungen auf den Spuren seltener Tiere und Pflanzen durch die Ranger inklusive. Der Nationalpark Bayerischer Wald oder der Nationalpark Unteres Odertal bieten sich hier an.
Wandern ist aber auch am Meer möglich. Wattwanderungen locken bei Ebbe an der Nordsee, Strandläufer und Sachenfinder erwarten auf der Ostseeinsel Usedom kilometerlange Strände. Die Suche nach Muscheln, Schnecken und geheimnisvoll verwittertem Treibholz setzt die Fantasie in Gang. So vergeht die Zeit wie im Fluge. Sandeimer oder Tüten für die Schätze sollten aber immer mit dabei sein.
Wichtig: Die Wanderausrüstung
Das richtige Outfit ist wichtig. Nicht zu kalt und nicht zu warm muss die Kleidung sein, bequem und gegen Regen geschützt. In Höhenlagen empfiehlt sich festes aber bequemes Schuhwerk. Ausreichend Essen und Trinken, ein paar ausgewählte Leckereien inklusive, füllen den Rucksack. Sehr wichtig ist optimaler Schutz vor UV-Strahlen. Eincremen hilft, Basecaps nützen und manchmal sind auch Sonnenbrillen hilfreich. Kleinkinder benötigen robuste, gut und sicher verstellbare Tragegestelle.
Ansonsonsten gilt für das Wandern mit Kids: der Gameboy bleibt heute zu Hause, er muss Kamera, Fernglas und Becherlupe weichen.
Bilder von oben nach unten:
Pirat im Wild © Rita Mezzela, Kind mit Stock © Tina Coulston sxc.hu